Import von Agrarprodukten im Rahmen von CETA

Agrar- und Lebensmittel

In diesem Abschnitt finden deutsche Importeure relevante Informationen, die die Einfuhr von kanadischen Agrar- und Lebensmittelprodukten nach Deutschland erleichtern können. CETA ändert keine bestehenden rechtlichen oder gesundheitspolizeilichen Anforderungen; alle in die EU eingeführten Produkte müssen den EU-Anforderungen entsprechen.

Erzeugnisse, für die die spezifischen CETA-Ursprungsregeln gelten:

Fleisch von Tieren, die in Kanada geboren, aufgezogen und geschlachtet wurden
Getreide, Körner, Hülsenfrüchte, Obst und Gemüse, das in Kanada angebaut und geerntet wurde
Für landwirtschaftliche Erzeugnisse, die in Kanada unter Verwendung von Vormaterialien ohne Ursprungseigenschaft gemäß den produktspezifischen Ursprungsregeln be- oder verarbeitet wurden, gilt im Rahmen des CETA ein Präferenzzollsatz, sofern sie die produktspezifischen Ursprungsregeln in Anhang 5 - Produktspezifische Ursprungsregeln erfüllen.

CETA-Zollkontingente

Im Rahmen von CETA hat die EU jährliche zollfreie Zollkontingente für mehrere Produkte eingerichtet: Garnelen, Kabeljau, Weizen, Zuckermais, Bison, Rind- und Schweinefleisch. Die Einzelheiten sind in Anhang 2-A von CETA festgelegt.

Mit CETA sind fast 94% der EU-Agrarprodukte* zollfrei geworden:

Tiernahrung
Gefrorene Pommes frites
Getrocknete süße Preiselbeeren
Verarbeitete Hülsenfrüchte
Sojabohnen und Rapsöl
Zubereitetes Gemüse
Fruchtsäfte (z. B. Cranberry, Heidelbeere)
Gewürze/Saucen
Ahornsirup
Frische Kirschen
Frische Äpfel

* Diese Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit.

Einige EU-Zölle laufen graduell innerhalb der Laufzeit (7 Jahre / bis 2024) aus

Hartweizen (bis zu 148 €/Tonne)
Roggen und Gerste (bis zu 93 €/Tonne)
Weichweizen, mittlere bis niedrige Qualität (bis zu 95 €/Tonne)
Zuckermais, gefroren (5,10 % + 9,40 €/100kg)
Hafer (89 €/Tonne)

* Diese Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit.

Im Rahmen von CETA hat die EU jährliche zollfreie Zollkontingente für frisches/gekühltes Rindfleisch und gefrorenes/anderes Rind- und Schweinefleisch eingerichtet. Weitere Informationen finden Sie hier.

Nicht-CETA-Fragen, die bei der Einfuhr von Agrarerzeugnissen in die EU zu beachten sind:

Fleisch und Fleischerzeugnisse, Fisch, Milchprodukte und Eier sowie Tierfutter müssen in einem von der EU zugelassenen Betrieb hergestellt werden.
Für die Ausfuhr der meisten Produkte muss der Sendung eine Ausfuhrbescheinigung beigefügt werden.
Ist ein Produkt gentechnisch verändert oder enthält es Zutaten, die gentechnisch verändert sind, muss das gentechnisch veränderte Merkmal in der EU zugelassen sein und das Produkt entsprechend gekennzeichnet werden. Achtung: Auch wenn gentechnisch-veränderte Produkte gesetzlich erlaubt sind, sind sie in Deutschland mehrheitlich nicht anerkannt und werden von den Verbrauchern aktiv gemieden. Ein Import gentechnisch veränderter Produkte nach Deutschland ist daher nicht zu empfehlen.
Darüber hinaus können auf der Ebene der EU-Mitgliedstaaten oder für bestimmte Produkte, die auf dem EU-Markt verkauft werden, besondere Kennzeichnungsvorschriften bestehen.
Die Einfuhr von ökologischen Erzeugnissen aus Drittländern ist separat in der neuen EU- Ökoverordnung (EU) Nr. 2018/848 geregelt. Zuständig hierfür ist die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE - Referat 522). Weitere Informationen finden Sie hier.

Wenn Sie ein kanadischer Exporteur von Agrar- und Ernährungsprodukten sind, könnte diese Anleitung für kanadische Unternehmen für Sie interessant sein

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