Typisch kanadisches Street Food

Kanada hat gerade beim Thema Streetfood einiges zu bieten. Die Nummer Eins – Poutine – wird mittlerweile auch im deutschsprachigen Raum immer beliebter. Hier findet ihr eine Übersicht über einige der bekanntesten Streetfood-Leckereien aus dem Ahornland. Die Liste ist aber natürlich bei Weitem nicht vollständig.

1. Poutine - Québec

Poutine ist wohl das Wohlfühlessen der Kanadier schlechthin und hat, trotz ihrer Herkunft aus Québec, das ganze Land in ihren Bann gezogen. Das Geheimnis liegt in der perfekten Kombination der Zutaten: knusprige Pommes frites, Bratensauce und Cheese Curds! Und gerade diese Cheese Curds sind elementar, denn ihre besondere Textur führt zum Quietschen während des Kauens und kann mit Alternativen wie Mozzarella nicht annähernd nachgeahmt werden. Zur Entstehung der Poutine gibt es mehrere Ursprungsgeschichten. Welche davon wahr ist, wird wohl nie ganz geklärt werden. Aber fest steht, dass Kanada und Poutine mittlerweile untrennbar miteinander verbunden sind und sich perfekt für einen schnellen Snack oder als Comfort Food eignen. Auch viele durchtanzte Partynächte enden bei einer Portion Poutine. Neben der klassischen Variante wird sie oft auch mit zusätzlichem Belag wie Pulled Pork, Pilzen oder karamellisierte Zwiebeln serviert. Eurer Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Original Cheese Curds aus Québec und die passende Poutinesauce könnt ihr auf unserem Marktplatz finden.

2. Tourtière - Québec

Obwohl diese herzhafte Fleischpastete traditionell ein Festtagsgericht ist, findet man sie auch gelegentlich als Streetfood, vor allem auf Festivals. Sie besteht aus einer gewürzten Fleischmischung, z. B. aus Schweine- und Rindfleisch, umhüllt von einem Blätterteig. Die Tourtière stammt aus der Zeit, als Québec eine französische Siedlung war. Tourtière ist eine Ableitung von Cipaille, einem traditionell britischen Gericht, das als "Sea Pie" bekannt ist und erstmals 1796 in einem Kochbuch erwähnt wird. Das fleischhaltige Gericht hat sich seitdem in der frankokanadischen Kultur etabliert und ist heute eine Tradition im ganzen Land.

3. Montréal Smoked Meat Sandwich – Québec

Das kultige Sandwich ist ein kanadisches Grundnahrungsmittel, und obwohl es oft kopiert wird, ist Montréal das Maß aller Dinge, wenn es um das Räucherfleischsandwich geht. Montréal Smoked Meat ist ein enger Verwandter des beliebten New Yorker Pastrami und ein Cousin von Corned Beef. Dünne Scheiben rauchigen, salzigen Rindfleischs werden zwischen zwei dünne Roggenbrotscheiben geschichtet und mit scharfen Senf und Gewürzgurken serviert. Die verwendete Rinderbrust wird mit einer Vielzahl von Gewürzen verfeinert (die meisten Lokale haben ihre ganz eigenen Geheimmischungen) und nach osteuropäischen Methoden geräuchert.

4. Beaver Tails – Ottawa

Bei dieser Leckerei handelt es sich um frittierte Teigfladen in Form eines Biberschwanzes – außen knusprig und innen weich. Sie werden oft mit verschiedenen süßen Belägen wie Zimt und Zucker, Schokolade oder Obst belegt. Der kanadische Publikumsliebling ist zu einem kulinarischen Wahrzeichen Kanadas geworden, seine Verbindung mit dem nationalen Symbol, dem Bieber, hebt ihn aber noch einmal ganz besonders ab.

Der Flagship Store von BeaverTails wurde 1980 in Ottawas beliebtem Byward Market eröffnet, doch erst als der Beaver Tail im Winter 1981 am Rideau Canal auftauchte, wurde er zu dem ikonischen Gericht, das er heute ist. Das Gebäck wurde mit einer guten Schlittschuhfahrt auf dem Kanal assoziiert und auch direkt dort verkauft. Seitdem gingen die süßen Fladen bereits millionenfach über die Theke. Es gibt immer eine Warteschlange – aber die lohnt sich!

5. Japadog – Vancouver

Gibt es etwas Kanadischeres als die Verschmelzung von zwei köstlichen Esskulturen? Der Japadog verbindet das klassische Fast Food-Gericht Hotdog mit japanischen Toppings und Belägen, wie Teriyaki-Sauce, Seetang und Wasabi-Mayo.

Noriki Tamura und seine Frau Misa sind 2005 nach Kanada eingewandert und haben davon geträumt, einen Imbisswagen zu eröffnen. Ursprünglich wollte Tamura von seinem Wagen aus Crêpes verkaufen, aber die strengen Lebensmittelauflagen der Stadt Vancouver verhinderten die Verwirklichung seiner Crêpe-Träume, und so widmete er sich ganz der einzigen Speise, die damals auf den Straßen der Stadt erlaubt war: Hotdogs. Tamura hätte sich damit begnügen können, normale Hotdogs mit Ketchup und Senf zu verkaufen, aber die Integration seiner japanischen Herkunft machte seinen Imbisswagen bekannt. Der Japadog war geboren.

6. Pierogi – Prärieprovinzen

Die halbmondförmigen Teigtaschen sind in der kanadischen Küche allgegenwärtig. In der Stadt Glendon in Alberta steht sogar eine über 8 Meter große Statue zu Ehren der ursprünglich aus Osteuropa stammenden Speise. Der Name kann zwar auf verschiedene Arten geschrieben werden, aber in einem sind sich alle einig: Sie sind verdammt lecker. Was auch immer ihr bevorzugt, die historische Wurzel des Wortes ist slawisch und bedeutet "Fest". Typischerweise sind Pierogi mit Kartoffeln und Käse gefüllte Teigtaschen, die dann entweder gekocht, gebraten oder in viel Butter geschwenkt werden. In Kanada werden Pierogi als Hauptgericht serviert und mit einer Vielzahl von Belägen, wie karamellisierten Zwiebeln und saurer Sahne, versehen. Pierogi können auch süß serviert werden, gefüllt mit Blaubeeren oder Saskatoon-Beeren und mit verschiedenen Saucen und Toppings.

7. Halifax Donair

Der Stolz von Halifax ist - ein Sandwich. Im Jahr 2015 wurde der Donair zur offiziellen Speise der Halifax Regional Municipality ernannt, der einzigen Stadt in Kanada, die so etwas hat. Während Besucher nach Hummer verlangen, wissen die Einheimischen, dass der Donair das typische Gericht der Haligonier ist. Donair und Döner sind verwandt, aber nicht das Gleiche. Die Basis des Gerichts ist gehobeltes Rinderhackfleisch, das auf einem vertikalen Spieß langsam gebraten wird. Das gewürzte Fleisch wird auf ein Pitabrot geschichtet und dann mit Tomatenwürfeln, rohen Zwiebeln und Donair-Sauce belegt. Die Sauce ist das A und O und besteht aus einer Kombination aus Kondensmilch, Essig, Zucker und Knoblauch. Es gibt kein Tzatziki und schon gar keinen Salat oder Gurken.

Mit seinen türkischen und griechischen Einflüssen spiegelt der Halifax Donair (perfekt) die multikulturelle Landschaft der kanadischen Küche wider.

8. Bonus: Weitere Klassiker aus Kanada

Kanadische Leckereien sind so vielseitig wie das Ahornland selbst und entstehen oft durch den einzigartigen Mix der Kulturen und kulinarischen Einflüsse der verschiedenen Einwanderernationen. Ein paar absolute Klassiker jenseits des Streetfoods müssen hier aber auf jeden Fall noch erwähnt werden: